Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb wichtig, weil vorbeigende und begleitende Maßnahmen sowie medizinische Begleitung und ein Behandlungsplan sowohl die betroffene Person wie auch die Angehörigen entlasten hilft. Der Belastungsdruck für die Angehörigen ist sonst sehr hoch!
Bestimmte Demenzformen kann man bei frühzeitigem Einschreiten im Verlauf beeinflussen. Durch den frühzeitigen Beginn einer Therapie können diverse Fähigkeiten und die Selbstständigkeit länger erhalten werden. Man kann sich dann besser darauf einstellen kann, dass sich bei dem/der Angehörigen oder einem selbst Veränderungen zeigen werden, mit denen man umgehen lernt. Man kann sich dann auch frühzeitig Wissen und Hilfe sichern. Solche Veränderungen können auch Zeichen einer anderen Krankheit sein, bei der die Früherkennung genauso wichtig ist wie bei demenziellen Erkrankungen.
Betroffene Menschen nehmen in der Regel ihre verminderte Leistungsfähigkeit wahr und reagieren auf unterschiedliche Weise. Dazu gehört beispielsweise das Verwenden von kleinen Notizzetteln, mehrfachen Kalendereinträgen und sonstigen Merkhilfen. Eine Weile gelingt es, mit solchen Hilfsmitteln Alltagskompetenzen aufrecht zu erhalten.
Die Betroffenen versuchen verständlicherweise, die auftretenden Defizite vor ihrer Umwelt zu verbergen. Sie reagieren mit Ausreden, Floskeln, Desinteresse an Gesprächen oder vermeiden anspruchsvolle Tätigkeiten, um sich keinesfalls eine Blöße zu geben. Akzeptieren Sie dieses Verhalten als den Versuch das Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten. Sollten sich eines oder mehrere Warnzeichen über einen längeren Zeitraum häufen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass man an Demenz erkrankt ist. Eine ärztliche Untersuchung ist angeraten um Klarheit zu schaffen.
Neue Dinge zu lernen fällt zunehmend schwerer. Auch die Namen bekannter Personen fallen den Betroffenen im ersten Moment nicht ein. In Gesprächen kommt es zu häufigen Satz- und Fragewiederholungen. Termine werden vergessen oder verwechselt.
Gegenstände werden immer öfter an unpassenden Orten abgelegt. Daraus resultiert häufiges Suchen und auch Schuldzuweisungen an andere Personen.
Viele Menschen haben Probleme, die passenden Worte zu finden. Dabei werden häufig unpassende Füllwörter verwendet, Aussagen mitten im Satz unvermittelt beendet oder auch Alltagsfloskeln eingeschoben. Die Betroffenen sind häufig nicht mehr in der Lage aufmerksam zuzuhören. Dies stößt oft auf Unverständnis.
Früher problemlos erledigte Routinearbeiten können (fehlerfrei) nicht mehr eigenständig durchgeführt werden. Sukzessive können auch komplexe Aufgaben (Feste organisieren, Bankgeschäfte, Reiseplanung, Bedienung von Haushaltsgeräten) nicht mehr bewältigt werden. Häufig kommt es zu Schwierigkeiten bei der Auswahl situationsgerechter Kleidung oder Kleidungsstücke werden beliebig übereinander angezogen.
Speziell an weniger bekannten Orten (in fremder Umgebung, im Urlaub, auf Reisen) kann es zu Problemen mit der Orientierung kommen. Die Betroffenen wissen nicht mehr wo sie sind, wie sie dorthin gekommen sind und wie sie von dort wieder nach Hause kommen. Auch die zeitliche Orientierung, wie z.B. Jahreszeit, Wochentag und Tageszeit betreffend, kann zunehmend beeinträchtigt sein.
Häufig ziehen sich Betroffene aus dem sozialen Leben zurück, wirken antriebslos und desinteressiert. Sie isolieren sich und nehmen an Aktivitäten – sei es beruflich oder privat – nicht mehr teil.
Abrupte, ungewohnte Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund für Außenstehende können auftreten. Zusätzlich sind ausgeprägte Persönlichkeitsänderungen möglich. Es können sich Wesenszüge verstärken aber auch ins Gegenteil verkehren: so ist es möglich, dass sanfte, freundliche Menschen ungewohnt aggressiv werden.